Living Desert Tour aka „Little Five Tour“
Wer kennt sie nicht, die „Big Five“, die man am besten im ersten Afrika-Urlaub gesehen haben muss. Zu den fünf Wildtieren, die früher von Großwildjägern am schwierigsten oder gefährlichsten zu jagen waren, zählen Büffel, Löwe, Leopard, Elefant und Nashorn. (Spoiler: Wir haben nur 4 von 5 gesehen, wobei die Löwinnen auch nur mit ganz großer Entfernung. Also eher 3,5 von 5.) Namib
Bei der Living Desert Tour in den Dünen der Namib geht es aber um ihr Pendant, die „Little Five“. Unser Guide Nico zeigt uns, dass die Wüste lebt, dass sie beschützt werden muss, um nicht durch Off-Road-Fahrten und die Müllverschmutzung weiter zerstört zu werden.
Wir sehen (ausschließlich mit seiner Hilfe) alle fünf Tiere: ein Wüstenchamäleon, eine Peringuey-Otter, eine Wüsteneidechse, eine Afrikanische Radspinne und einen Wüstengecko. Bloß der Skorpion als geheime Nummer 6 traut sich nicht aus dem Sand. Wir sehen nur seine Abdrücke und sind bei der enormen Größe auch irgendwie ein bisschen froh, dass wir im nicht in die Quere gekommen sind.
Welwitschia Trail
Ein idealer Halbtagesausflug von Swakopmund ist der Welwitschia-Trail. Die Rundtour beginnt nur wenige Kilometer außerhalb der Stadt und führt durch den Namib-Naukluft Park (Permit nicht vergessen!). Ihren Namen verdankt der Trail der dort heimischen Welwitschia- Pflanze. Die Welwitschia ist eine der seltsamsten Pflanzen, die wir jemals gesehen haben. So richtig scheint sie nicht auf die Erde zu passen. Vielleicht eher auf den Mars. Mitten in der trockenen Umgebung wachsen überall kleinere und größere Welwitschias. Die eher flachen Pflanze besitzt tatsächlich nur zwei Blätter. Vom Wind gespalten und zerrissen bedecken sie eine große Bodenfläche. Setzt sich dann die Feuchtigkeit des Küstennebels auf den Blättern ab, tropft er von dort auf den Boden und versorgt die Welwitschia mit Wasser.
Aber vor den ersten Welwitschias führt uns die D1991 zu einem Aussichtspunkt über das Moon Valley. Schwarz und zerfurcht zieht sich die Mondlandschaft bis an den Horizont. Also wieder nicht von dieser Welt. Diesmal also vom Mond.
Endlich an der großen Welwitschia angekommen, sind wir etwas überrascht, dass sie völlig eingezäunt ist. Damit haben wir hier draußen nicht gerechnet – aber eine erneute Informationstafel, die wir diesmal auch lesen, klärt uns auf. Wie wir lernen, verlaufen die Wurzeln der Pflanze nah an der Oberfläche, sodass unsere Schritte sie beschädigen würden. Macht Sinn. Was weniger Sinn macht, ist dass 2012 ein paar Idioten die rund 1500 Jahre alte Pflanze angezündet haben. Ein riesen Spaß. Da kann man wirklich nur den Kopf schütteln. Oder am besten deren Auto anzünden. Mal sehen, wie sie dann in der Wüste zurecht kommen.
Wir sind nicht die ganze Rundtour gefahren, sondern nach der Welwitschia zum Moon Valley zurückgekehrt, um von dort aus weiter nach Norden zu fahren. Die D1991 führt hier tief kurvig und spektakulär durch die „Krater“ der Mondlandschaft. Auf der wieder geteerten B2 angekommen, lassen wir den Namib-Naukluft Park endgültig hinter uns.