Afrika, du hast mich ins Herz getroffen. Und wie.
Jedes Jahr packt mich irgendwann das Fernweh. Ich brauche ein Ziel vor Augen, will den Alltag ignorieren und viel lieber eine Reise planen als arbeiten. Namibia
Wohin es diesmal gehen soll, war lange nicht klar. Wir haben viele Länder in Erwägung gezogen und wieder verworfen: ein Roadtrip wäre schon wieder schön, Zeit haben wir nur im Sommer und irgendwie soll es ein Land sein, das nicht auf der groben Route unserer Weltreise liegt. Gleichzeitig wollen wir natürlich vernünftig sein, Geld sparen, Lebensplanung festlegen und was man wohl so in unserem Alter macht.
Klappt irgendwie nicht. Stattdessen lässt mich der Gedanke an Afrika nicht los. Wir wägen „logisch“ ab: nach unserem Sabbatical haben wir vermutlich zu wenig Geld, vielleicht auch den Wunsch nach einer größeren Wohnung oder einem Haustier. In den Jahren danach mit Kindern nach Afrika ist unrealistisch. Also eigentlich bleibt nur eine Schlussfolgerung: Jetzt!
Puh, waren wir glücklich! Für uns beide ist eine Reise nach Afrika ein Lebenstraum. Also vielleicht doch verrückt, sich den „schon“ mit 28 zu erfüllen?! Vor Jahren habe ich das Buch „Die weiße Massai“ gelesen, um mal andere Genres auszuprobieren… Was soll ich sagen? Es war mir viel zu kitschig, voller seltsamer Entscheidungen… aber die Faszination für Afrika, die wurde geweckt. Also doch keine verschenkte Lebenszeit.
Zu Beginn der Planungen fühle ich mich ganz schön aufgeregt und nervös. Klassische Ersttäter. An einem Tag hatte ich Unmengen neuer Ideen und Ziele aufgetan, am anderen Tag fand ich es frustrierend, die Verantwortung für „so viel Geld“ zu tragen. Was wenn etwas schief geht? Wo können wir tanken und einkaufen? Welche Route ist die beste? Sind die Campingplätze eingezäunt und kann ich nachts aufs Klo? Wie funktioniert das mit dem Dachzelt überhaupt und wann muss man nochmal Reifendruck ablassen?
Rückblickend ganz schön amüsant. Gibt es doch in Namibia tatsächlich auch Tankstellen, Supermärkte und die Möglichkeit auf Toilette zu gehen. Und nicht nur das. Es war unglaublich! Unsere drei Wochen rund durch Namibia, gemischt mit ein wenig Botswana und Simbabwe haben unsere Vorstellungen übertroffen.
Wir sind uns sicher, auf keinen Fall bleibt es das einzige Mal Afrika… 2019 Uganda und Ruanda. Wir haben es also nicht mal zwei Jahre ausgehalten.