Jetzt also wieder Afrika, wieder Namibia, wieder Windhoek. Bei unseren ursprünglichen Planungen hatten wir uns überlegt, kurz vor Weihnachten in Südafrika zu beginnen und von dort weiter nach Namibia zu fahren – den Süden haben wir nämlich noch nicht gesehen. Leider war für uns eine Einreise von Griechenland aus nicht möglich (Südafrika hat eine Liste mit „high risk countries“, aus denen die Einreise verboten ist). Unsere Planänderungen führen uns so direkt nach Windhoek. Für uns ist das allerdings äußerst angenehm. Wir kennen die Stadt und das Land schon ein wenig und fühlen uns hier sehr wohl. Die erste Nacht verbringen wir bei Bianca und Richard in ihrem wunderbaren AirBnB. Gemeinsam mit den beiden, ihren Kindern und unter den wachsamen Augen der Eltern von Richard verbringen wir den Ankunftstag am Pool und packen am nächsten Morgen zusammen. Leider ein wenig hektisch, weil wir ganz vielleicht ein wenig länger geschlafen haben und die Nachmieter bereits eingetrudelt sind.
Wir verlassen die Stadt in Richtung des Etosha Nationalparks und verbringen die folgenden Tage im Park. Bei unserem letzten Besuch brannte es im Park und die Tiersichtungen reduzierten sich auf ein Minimum. Was nicht heißen soll, dass Zebras, Antilopen und Gnus nicht auch spannend sind, aber Löwen, Hyänen und Leoparden sind halt doch irgendwie noch ein wenig cooler.
Was so gar nicht cool ist, sind die Temperaturen. Wenn ich in der Sonne stehe, werfe ich keinen Schatten mehr. Die Sonne steht senkrecht und jeder Quadratzentimeter Schatten ist Gold wert, ebenso wie die Klimaanlage im Auto.
Bereits die Einfahrt in den Park beginnt mit der Erkenntnis, dass außer uns quasi niemand unterwegs ist. Nichts ist übrig von den unzähligen Alleinfahrern, Autos mit Fahrern, von Lodges organisierten Gamedrives oder riesigen Bussen. Diesmal sind auf der obligatorischen Liste am Eingangstor erst zwei andere Autos registriert.
Wir genießen die Antilopenherden, die Elefanten und generell das Gefühl wieder auf Safari zu sein. Dieses „Jagdfieber“ unter jeden Baum und hinter jeden Strauch zu schauen, lässt die Stunden doch sehr schnell vergehen. Dass es vom Nationalpark ein Heft gibt, in dem alle Tiere des Parks angekreuzt werden können, lässt die Motivation kaum sinken.
Und diesmal haben auch wir das Glück, von dem jeder im Etosha spricht. Wir finden jede Menge Löwen und Hyänen. Nicht nur schlafend im Schatten, sondern sogar beim Festmahl. Neben den schon fast unzählbaren Löwen-, Hyänen- und Nashornsichtungen entdecken wir auch die eine oder andere Antilope, die uns in unserer Sichtungsliste noch fehlte.
Das Halali Camp mitten im Park haben wir eigentlich nicht sehr gut in Erinnerung. Allerdings liegt es ideal und hat einen Pool. Der kommt uns bei 38 Grad gerade recht. Die Toilettentüren lassen sich noch immer nicht schließen und auch sonst hat das Camp noch den Charme seines Eröffnungsjahres 1967. Haben wir es uns vor drei Jahren mit geschätzten 50 verschiedenen Campern geteilt, sind wir jetzt mit einem anderen Wagen die einzigen.
Abends schnappen wir uns Getränke, Stativ, Kamera, eine Kleinigkeit zu knabbern und platzieren uns am beleuchteten Wasserloch des Campingplatzes. Und das Glück ist uns hold. Zunächst tobt sich eine Elefantenherde aus und im Anschluss zeigen sich Nashörner, zwei Hyänen und zu unserer großen Freude ein Leopard. Es gibt Menschen, die fahren zehn Jahre auf Safari und bekommen keinen zu Gesicht. Was für Amateure.
Stundenlang mit etwa 30 km/h durch den Park zu zuckeln und dabei ständig die Umgebung zu scannen, ist anstrengend. So sind wir froh, dass wir dann die folgenden drei Tage an einer uns bekannten sehr grünen Campsite „verchillen“. Man braucht ja auch mal ein Wochenende.