Per Zufall in die Wüste
Da sind Ramona und ich völlig entspannt bei Ramonas Eltern zu Besuch und ahnen nichts Böses. Ramona schlägt das örtliche Lokalblatt auf (an dieser Stelle viele Grüße an die Neumarkter Nachrichten) und stolpert über eine Din A3 Seite Reisebericht über das Sultanat Oman.
Ramona und ich haben noch nie die Wüste gesehen. Also mal kurz die Weltkarte vor Augen geführt und unsere gigantischen geographischen Kenntnisse (aka Google) zu Rate gezogen, wo genau der Oman überhaupt zu finden ist. Er ist, für unsere Maßstäbe, nicht völlig am anderen Ende der Welt und scheint viel mehr als nur Sand zu bieten. Der Werbeslogan des Sultanats Oman „Beauty has an address“ stimmt, klingt aber langweilig. Viel treffender finde ich: „Oh maaaaan, wie geil!“
So treten wir in die Fußstapfen des großen Seefahrers Sindbad. Dieser soll von der omanischen Golfküste aus zu seinen Abenteuern aufgebrochen sein. Aber wir wollen den Oman natürlich nicht verlassen, sondern unsere eigenen kleinen Abenteuer erleben: mit dem Allrad in die Wüste, durch ausgetrocknete Flussbetten und hoch in die Berge. Dazwischen tauchen wir ein in das bunte Treiben der Souqs und kommen in den Genuß einer Prise Beduinen-Feelings.
Selbst im Hinterland werden wir trotz gigantischer Sprachbarrieren mit Datteln versorgt. Egal wo, wir fühlen uns willkommen. Fährt man mit dem Auto, sei es in den Städten oder in der Pampa, wird einem immer aus den entgegenkommenden Autos zugewunken. Am Anfang rätseln wir noch: Ist an unserem Auto etwas kaputt? Fahren wir auf der falschen Seite? Welches Verkehrszeichen haben wir nicht beachtet? … Aber dann haben wir es schnell durchschaut und es wird freudig zurück gewunken. Und das ist manchmal gar nicht so leicht, da das Land unglaublich gut ausgebaute Straßen hat. Versuch mal auf der A7 jedem entgegenkommenden Auto zu winken. Muskelkater vorprogrammiert.